1987: B-Mischung

Am ARGUS-Experiment bei DESY wird 1987 beobachtet, dass sich neutrale B-Mesonen in ihre Antiteilchen umwandeln können und umgekehrt. Dabei überrascht vor allem die Häufigkeit von rund 20 Prozent, mit der diese Umwandlung erfolgt. Mit dieser großen Zahl hatte niemand gerechnet

Das Ergebnis hat weit reichende Konsequenzen für die Teilchenphysik. Zum einen legt es nahe, dass die Masse des damals noch nicht nachgewiesenen Top-Quarks weit höher ist, als bis dahin vermutet wurde. Dies bestätigt sich 1995 beim direkten Nachweis des schwersten aller sechs Quarks am Fermilab. Zum anderen liefert das ARGUS-Resultat die Grundlage für eine neue Generation von Experimenten an so genannten B-Fabriken, die weltweit eigens zur Erzeugung und Untersuchung von B-Mesonen gebaut wurden. Diese nehmen Ende der 1990er Jahren ihre Arbeit auf und untersuchen unter anderem die so genannte CP-Verletzung, die ein Grund für die ungleiche Verteilung von Materie und Antimaterie im Universum sein könnte.


[Icon] kleiner Wissensdurst[Icon] mittlerer Wissensdurst[Icon] großer Wissensdurst