Nebelkammer

Eine Nebelkammer ist ein Teilchendetektor, in dem übersättigter Dampf kondensiert, wenn er von einem elektrisch geladenen Teilchen durchflogen wird. Es bilden sich dann Nebelspuren entlang der Teilchenbahnen, die sich bei entsprechender Beleuchtung photographieren lassen.

Ortsauflösung Die Genauigkeit, mit der mit einer Nebelkammer den Ort von Teilchen bestimmt werden kann, liegt bei wenigen zehntel Millimetern.

Wie man richtig Dampf macht

In einer Nebelkammer befindet sich ein übersättigtes Gemisch aus Gas und Dampf wie zum Beispiel Luft-Wasserdampf oder Argon-Alkohol. Ein gesättigtes Gemisch kann keine weitere Flüssigkeit mehr aufnehmen. Wenn man dann den Behälter ruckartig vergrößert, so sinkt der Druck, die Temperatur bleibt aber gleich und das Gas-Dampf-Gemisch befindet sich in einem empfindlichen übersättigten Zustand.

Teilchen im Nebel: Charles Thomson Rees Wilson (1869 - 1959) --Quelle aip01--

Geschichte und Einsatz Die erste funktionstüchtige Nebelkammer wurde 1911 vom Schotten Charles Thomson Rees Wilson (1869–1959) gebaut. 1927 erhielt er den Physik-Nobelpreis „für seine Methode, die Bahnen von elektrisch geladenen Teilchen durch Kondensation von Wasserdampf sichtbar zu machen.“ In einer Nebelkammer entdeckte Carl Anderson das Positron (1931). Sechs Jahre später machtes es ihm J. C. Street and E. C. Stevenson mit dem Myon nach. In beiden Fällen wurde die kosmische Strahlung untersucht. Nebelkammern spielen in der aktuellen Forschung keine Rolle mehr. Sie werden in Ausstellungen aber gerne zu Demonstrationszwecken gezeigt.


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