HERA

HERA war die größte Teilchenbeschleuniger-Anlage bei DESY in Hamburg.

Beschreibung Hera war die eifersüchtige Gattin von Göttervater Zeus mit Wohnsitz auf dem Olymp. HERA ist aber auch die Abkürzung für „Hadron-Elektron-Ring-Anlage“. Das ist nicht nur ein sprachlicher Riese; HERA war auch Deutschlands größte Forschungsanlage. Und einzigartig war HERA obendrein. Der Kreisbeschleuniger war von 1990 bis 2007 die weltweit einzige Anlage, die Protonen und Elektronen (die beiden Bestandteile des Wasserstoffatoms) in entgegengesetzter Richtung aufeinanderprallen ließ. Damit ist es möglich, Strukturen im Proton zu untersuchen, die mit 0,000.000.000 000.000.000.5 Metern 2.000-mal kleiner sind als das Proton selbst. HERA bot damit den weltweit schärfsten Blick ins Proton überhaupt. Ende Juni 2007 wurde die Anlage angeschaltet, die Auswertung der gesammelten Daten wird aber weit über 2010 hinaus andauern.

Luftbild: DESY
6,3 Kilometer zieht sich HERA durch Hamburgs Unterwelt

Experimente Experimentiert wurde bei  HERA an unterschiedlichen Stellen: H1 (im Norden), HERMES (im Osten) und ZEUS (im Süden). In diesen Experimenten muss sich das Standardmodell seit HERAs Inbetriebnahme 1992 kritischen Tests unterziehen.

Name Und so kommt’s zum Namen:

  • Hadron: Zu den Hadronen zählen Protonen, also die aus Quarks zusammengesetzten Kerne des Wasserstoffatoms. Das Proton wiegt im Ruhezustand knapp 1 Milliarde Elektronenvolt und wird in HERA auf das 820-fache seiner Ruhemasse beschleunigt.
  • Elektronen: Als zweiten Teilchentyp verwenden die HERA-Forscher Elektronen und ihre Antiteilchen, die Positronen. Die Elektronen haben eine Energie von rund 500.000 Elektronenvolt vor der Beschleunigung und knapp 30 Milliarden hinterher.
  • Ring-Anlage: HERA bildet einen geschlossenen Ring mit einer Länge von 6,3 Kilometern. An zwei Stellen prallen Protonen und Elektronen rund zehn Millionen Mal in der Sekunde aufeinander.


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