Emulsionsdetektor

Emulsionen können als Teilchendetektoren verwendet werden, mit denen die Positionen von elektrisch geladenen Teilchen genau vermessen werden können.

Hier hinterließ der Zerfall eines K-Meson seine Spuren in der Emulsion.

Funktionsweise Emulsionen sind eine Art lichtempfindlicher Wackelpudding. Wie in einem Fotofilm befinden sich hier Silberverbindungen (Silberbromid oder Silberchlorid) in einer Gelatine. Treffen elektrisch geladene Teilchen auf diese Moleküle, entsteht Silber, das sich bei der Entwicklung im Photolabor schwarz färbt.

Hohe Genauigkeit Der große Vorteil von Emulsionen ist, dass sich mit ihnen der Ort der Teilchen sehr genau bestimmen lässt. Ortsauflösungen von wenigen Millionstel Meter sind damit möglich. Die Platten müssen aber regelmäßig ausgetauscht, entwickelt und aufwändig ausgelesen werden – eine Kostenfrage.

Geschichte und Einsatz Emulsionen haben in der Teilchenphysik vor allem in den 1950er und 1960er Jahren eine bedeutende Rolle gespielt. Aufgrund der Notwendigkeit des regelmäßigen Austausches bleibt Emulsionen der Einsatz in modernen Groß-Detektoren verwehrt; sie finden aber immer wieder für Spezialaufgaben Verwendung: Beispielsweise wurde mit ihrer Hilfe im Jahr 2000 das Tau-Neutrino entdeckt.


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