Blasenkammer

Eine Blasenkammer ist ein Teilchendetektor, in dem sich entlang der Bahnen von elektrisch geladenen Teilchen Siedebläschen bilden, die photographiert werden können.

Zwei Aufnahmen einer Blasenkammer.

Hauptbestandteil einer Blasenkammer ist eine Flüssigkeit, die heißer ist als ihr Siedepunkt. Kleine Störungen, wie etwa elektrisch geladene Teilchen, können diese überhitzte Flüssigkeit an Ort und Stelle zum Kochen bringen. Entlang der Bahnen der Teilchen bilden sich dann Dampfbläschen, die photographiert werden können. Auf diese Weise lässt sich die Position der Teilchen bis auf einen Fünfzigstel Millimeter genau bestimmen. Anhand der Zahl der Bläschen, die sich pro Zentimeter bilden, können sogar Rückschlüsse auf die Energie der Teilchen gezogen werden.

Entwicklung und Verwendung Die erste Blasenkammer wurde 1952 von dem amerikanischen Physiker und Molekularbiologen Donald Arthur Glaser (*1926) entwickelt. Glaser erhielt dafür 1960 den Physik-Nobelpreis. Zu den wichtigen Entdeckungen, die mit Blasenkammern gemacht wurden, zählt das Omega-Minus-Teilchen, dessen Fund 1964 eine wesentliche Stütze für das Quark-Modell darstellte. Auch der Nachweis des so genannten neutralen Stroms als Indiz für die elektroschwache Vereinigung gelang 1973 mit Hilfe einer Blasenkammer. Blasenkammern spielen in den Großexperimenten der modernen Teilchenphysik keine Rolle mehr, sie werden heute aber noch zu Demonstrationszwecken eingesetzt.


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